Trauerort Düsseldorf

Ein Ort für Menschen, die ihre Toten nicht vor Ort betrauern können

Trauerort Düsseldorf Bild 1

Besichtigungstermin für KünstlerInnen am 17.7.09

20. Juli 2009 von Annette Windgasse · Keine Kommentare · Ein Trauerort entsteht 2. Von der Ausschreibung bis zur Entscheidung

Wir haben uns erneut über großes Interesse freuen können, es kamen mehr als 20 KünstlerInnen.  Hier einige Fragen, die wir dort besprochen haben:

  • Wo genau soll der Trauerort liegen?

Entweder in der nordöstlichen Ecke oder auch an dem Durchgang, der am Längsschiff der Kirche vorbei nach hinten führt.

  • Wie sehen die Planungen für das Gesamtgelände aus?

Das Haus vor der Kirche soll demnächst umgebaut werden. In diesem Zusammenhang wird auch über Änderungen auf dem ganzen Gelände nachgedacht. Es gibt aber noch keine konkreten Vorhaben.

  • Die Röhren der Klimaanlagen stören optisch und zuweilen auch akustisch. Kann man da etwas dran machen?

Die Klimaanlagen gehören den Nachbarn und sind für deren Betrieb notwendig. Es wäre sicher gut, sie optisch abzuschirmen.

  • Kann man die Giebelwand des Nachbarhauses anmalen?

Das müsste man mit den Nachbarn besprechen.

  • Wie groß sollen die Modelle sein? Ist es möglich auch 1 x 1m Modelle einzureichen?

Kleinere Modelle sind für uns leichter aufzubewahren und auszustellen. Notfalls akzeptieren wir auch 1 x 1 m.

  • Kann der Trauerort bunt sein? Gibt es Farben, die nicht akzeptabel sind, zum Beispiel, weil sie triggern?

Rot ist immer riskant, weil es manche Menschen an Blut erinnert. Und Khaki erinnert manche an Soldaten.

  • Am Ort soll keine Skulptur aufgestellt werden – warum nicht?

Das wurde in der Interkulturellen Projektgruppe lange diskutiert.  Was hier gemeint ist und was nicht geht, sind figürliche Skulpturen oder solche, die für ein Verehrungsobjekt gehalten werden können. Für Muslime wäre es dann aus religiösen Gründen nicht möglich, am Trauerort zu beten. Ein Stein als Schale z.B. oder ein Tisch o.ä., die auch als Skulptur gesehen werden können, sind natürlich möglich.

  • Wird der Ort von einzelnen oder auch von Gruppen genutzt?

In der Regel sicher von einzelnen bez. wenigen Leuten. Es ist aber durchaus möglich, daß wir auch mal eine  größere Gruppe dorthin einladen zu einer gemeinsamen Trauerfeier.

  • Ist der Trauerort nur für die Trauer um bestimmte Menschen gemeint oder auch allgemeiner für Trauer um Verlust von Heimat?

Die meisten KlientInnen des PSZ tragen Trauer um bestimmte Menschen mit sich. Und die  Trauer um das, was man auf der Flucht zurückgelassen hat, schwingt da mit. Letzlich entscheiden sie sebst, was sie mit dem Ort verbinden werden.

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